Der mögliche Zusammenhang zwischen einer IgG-Nahrungsmittelallergie und chronischer Müdigkeit ist nicht allgemein bekannt. Aber was ist IgG? IgG ist ein von unserem eigenen Immunsystem produziertes Schutzprotein, das ein fremdes Antigen erkennen kann. Das Immunsystem erkennt dieses Antigen als potenzielle Gefahr für unseren Körper, woraufhin unser Körper eine Entzündungsreaktion startet, um das Antigen zu zerstören.
Wenn unser Immunsystem gegen Stoffe aktiv wird, die eigentlich harmlos sind, spricht man von einer Allergie. Auch Lebensmittel können von solchen Reaktionen betroffen sein. Man unterscheidet zwischen der klassischen Nahrungsmittelallergie vom Soforttyp, auch Typ-I-Allergie genannt. Hier kommt es zu einer meist schweren Reaktion. In diesem Fall tritt eine meist schwere Reaktion unmittelbar nach dem Verzehr eines Lebensmittels auf. Die weniger bekannte, verzögerte Allergie vom Typ III gehört ebenfalls zu den immunologischen Reaktionen. Dies ist viel schwieriger zu erkennen, weil die Reaktion auf ein Lebensmittel nicht lebensbedrohlich ist und erst Stunden oder Tage später auftreten kann.
Beide Arten von Allergien haben gemeinsam, dass der Körper Antikörper gegen das Lebensmittel bildet.
Bei Typ-I-Allergien sind dies IgE-Antikörper, bei Typ-III-Allergien sind es IgG-Antikörper.
Diese so genannten verzögerten Nahrungsmittelallergien sind die häufigsten – und die am schwersten zu erkennenden.
Sogenannte IgG-Reaktionen können auf eine Lebensmittelüberempfindlichkeit zurückgeführt werden und sind mit verschiedenen Krankheiten und Symptomen* verbunden.
* Bauchschmerzen, Lethargie, Müdigkeit, Schuppenflechte, Kopfschmerzen/Migräne, rheumatische Beschwerden, wiederkehrende Durchfälle und Blähungen.
Nach Angaben der Betroffenen essen sie gut.
Die Symptome einer solchen Typ-III-Allergie lassen sich nur schwer auf das verursachende Lebensmittel zurückführen. Daher bleiben die Auslöser dieser chronischen Beschwerden oft jahrelang unentdeckt. Der Grund dafür ist die lange Entwicklungszeit der Typ-III-Allergie: Die Reaktion kann bis zu 72 Stunden nach dem Verzehr des betreffenden Lebensmittels auftreten.
Während der Sensibilisierungsphase entwickeln sich bei der Typ-III-Allergie freie spezifische IgG1-3-Antikörper gegen lösliche Lebensmittelantigene. Wenn der Betroffene das entsprechende Lebensmittel wiederholt isst, binden sich die Antikörper an die entsprechenden Lebensmittelantigene. Die einzelnen Antigen-Antikörper-Verbindungen vernetzen sich dann und werden als Immunkomplexe bezeichnet. Dies ist besonders problematisch, wenn…
- Das intolerante Lebensmittel wird regelmäßig in größeren Mengen verzehrt und die Antigene werden dem Immunsystem präsentiert.
- die Schleimhautoberfläche ist zu durchlässig (Leaky-Gut-Syndrom*). Dann werden viele Immunkomplexe gebildet, die sich im Serum und in der Lymphflüssigkeit anreichern.
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Infolge der vermehrten Aufnahme von Nahrungsbestandteilen im Darm werden die regulatorischen T-Zellen in der Darmschleimhaut überfordert (Roncarolo und Levings 2000, Groux 2001, Weiner 2001). Dieser Zustand kann zur Auslösung der Sensibilisierungskaskade beitragen und schließlich zu einer manifesten Nahrungsmittelallergie führen. Die daraus resultierenden Antigen-Antikörper (IgG)-Komplexe erhöhen die Phagozytose neutrophiler Granulozyten im Gewebe und führen über die Freisetzung von Sauerstoffradikalen zur Expression von pro-inflammatorischen Zytokinen wie TNFa (Malech 1987).
Wenn der Vitamin-A-Vorrat wieder aufgefüllt ist, werden genügend periphere naive T-Zellen (= T-Zellen, die noch keinen Antigenkontakt hatten) in regulatorische T-Zellen (TRegs – die “Blauhelme” des Immunsystems) umgewandelt. Sie tragen zur Aufrechterhaltung der Immuntoleranz bei. Mit Hilfe der regulatorischen T-Zellen (TRegs) bleibt das Immunsystem im Gleichgewicht. Mit ihrer Hilfe unterscheidet es zwischen dem, was fremd ist, und dem, was zum Körper gehört. Fehler bei dieser Unterscheidung führen zu Autoimmunkrankheiten oder Allergien. Ob die regulatorischen T-Zellen ihre Aufgabe richtig erfüllen, hängt auch von der Zusammensetzung der Darmflora ab. Nur eine gesunde Darmflora (und die von ihr produzierten Fettsäuren – vor allem Proprionsäure!) lehrt die Immunzellen, auf gefährliche Fremdstoffe zu reagieren, und verhindert gleichzeitig, dass die durch sie ausgelöste Entzündungsreaktion aus dem Ruder läuft. Da Vitamin A unter verschiedenen Umweltbedingungen unterschiedliche Immunfunktionen zugeschrieben werden, kann man davon ausgehen, dass Vitamin D die notwendigen Umweltbedingungen schafft, damit Vitamin A eine tolerogene Wirkung entfalten kann.
Typ-III-Immunkomplexe können sich im Subendothel kleiner Blutgefäße ablagern, zum Beispiel in den Schleimhäuten, Nieren und Gelenkmembranen. Dort verursachen sie lokale Entzündungen, die für die typischen Symptome verantwortlich sind.
Die Typ-III-Immunkomplexe können auch zur Entwicklung eines Reizdarmsyndroms führen.
Wenn die auslösenden Lebensmittel für mindestens 8 Wochen aus der Ernährung gestrichen werden, kann sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Eine 8-wöchige Eliminationsdiät, die nach einem entsprechenden Test (z.B. ImuPro Complete) durchgeführt wird, kann zu einer deutlichen Reduzierung von Müdigkeit und Erschöpfung beitragen!
Darüber hinaus kann die Verwendung von schleimstabilisierenden Nährstoffen wie der Aminosäure Glutamin, Kolostrum, Krillöl, Polyphenolen, Algenextrakt, Beta-1,3/1,6-Glucanen, Vitamin C und Vitamin A besonders hilfreich sein.
Einerseits trägt Glutamin als wichtige Energiequelle der Entherozyten zur Erholung des hyperpermeablen Darms bei (z.B. durch Stärkung des Aktin-Zytoskeletts), andererseits ist es am Aufbau dieser Zellen beteiligt.
Colostrum ist reich an Immunglobulinen und kann die Regeneration der Darmschleimhaut fördern. Darüber hinaus unterstützt es die Funktion des darmassoziierten Immunsystems.
Das Bioflavonoid Quercetin wird mit positiven Wirkungen bei der Bekämpfung oder Vorbeugung von Krebs, Allergien, Prostatitis, Katarakten, Herzerkrankungen, Entzündungen und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Asthma in Verbindung gebracht. Quercetin hat entzündungshemmende, antiallergische, den Östrogenrezeptor modulierende (teilweise anti-östrogene) und antikarzinogene Eigenschaften. Quercetin ist auch ein natürlicher Mastzellenstabilisator und hält somit das Histamin unter Kontrolle. Quercetin scheint auch die Ausdauer von untrainierten Personen zu verbessern und fördert die Bildung neuer Mitochondrien (Mitochondrogenese). Das Quercetin wirkt synergetisch mit PEA (Palmitoylethanolamid), OPC, Kurkumaextrakt, Grüntee-Extrakt, Vitamin C, Vitamin E und Olivenöl, um nur einige zu nennen.
Der Verzehr einer breiten Palette verschiedener Bioflavonoide und Polyphenole, die in Obst, Gemüse und Tee enthalten sind, wirkt sich positiv auf das Krankheitsbild aus. Es ist von größter Bedeutung, alle Bioflavonoide reichlich zu nutzen. Dazu gehören: Flavone (z. B. Apigenin), Flavonole (z. B. Quercetin), Flavanone, Catechine (z. B. Epicatechin), Anthocyanidine (z. B. Cyanidin) und Isoflavone (z. B. Genistein). Polyphenole wie Quercetin können einer Erhöhung der Durchlässigkeit der Schleimhautbarriere (“leaky gut”) für Gliadine entgegenwirken.
Vitamin C hat eine Schutzfunktion für die Darmschleimhaut. Gefäßstärkende Bioflavonoide wie Rutin, fettlösliches Vitamin C (Ascobylpalmitat) und an Ascorbat gebundene Mineralstoffe (Calcium, Magnesium) sorgen für eine optimale Aufnahme, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Vitamin C.
Huminsäuren wirken wie eine Schutzschicht über den Darmzellen und tragen dazu bei, den “undichten Darm” abzudichten. Dies wird durch den Rückgang von Zonulin belegt. Dies zeigt sich in einer Zunahme der Zahl der Becherzellen und einer Vergrößerung der Zotten.
In einer präklinischen Studie fanden norwegische Wissenschaftler heraus, dass Krillöl den Gehalt an biochemischen Markern für Colitis und entzündliche Darmerkrankungen reduziert. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Krillöl enthält u. a. Phosphatidylcholin und Omega-3-Fettsäuren. Zum Schutz vor Entzündungen, die durch die lokale Bakterienflora verursacht werden, haftet an der Darmschleimhaut eine fest haftende Schleimschicht, die den direkten Kontakt der Darmzellen mit Toxinen und Bakterien wirksam verhindert. Phosphatidylcholin (PC) ist eine wichtige Stützkomponente dieser Schleimschicht.
PEA Palmitoylethanolamid ist ein wirksamer Wirkstoff zur Behandlung von chronischen Entzündungen, einschließlich entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn, entzündliche Darmerkrankungen – IBD). Die präventive und therapeutische Wirkung von Palmitoylethanolamid ist hauptsächlich auf seine biologische Aktivität zurückzuführen. Palmitoylethanolamid normalisiert unausgewogene biologische Prozesse wie chronische Entzündungen oder Schäden, die durch Traumata oder Sauerstoffmangel verursacht werden. Dies geschieht durch die Wirkung auf einen bestimmten Kernrezeptor, den PPAR-Rezeptor.
Wie bei vielen innovativen diagnostischen und komplementärmedizinischen Verfahren gibt es auch bei der Typ-III-Allergiediagnostik gegen Nahrungsmittel und dem Einsatz von Mikronährstoffen Befürworter und Gegner. Unsere Meinung ist daher selbst in Fachkreisen umstritten. Vor allem die Fachgruppe der deutschsprachigen Allergologen hat sich bisher kritisch oder ablehnend zum IgG-Antikörpertest geäußert.