Collagen im menschlichen Körper
Collagen ist mit 30% Anteil an der Gesamtmasse aller Proteine das am häufigsten vorkommende Eiweiß. Die körpereigene Collagensynthese verändert sich im Laufe des Lebens durch Lebenssituationen, Alterung und Stress. So sinkt die Regenerationsfähigkeit von Collagen altersbedingt um ca. 1,5% pro Jahr, was einen sinkenden Collagen-Spiegel im menschlichen Körper zur Folge hat. Dieser hat beispielhaft Auswirkungen auf die Haut und deren Funktionsweise, auf das Gelenk- und Muskelgewebe von Sportlern oder das Knorpelgewebe von übergewichtigen Personen.
Eine Supplementierung mit Collagen ist u.a. angebracht bei Personen ab 40 Jahren, Menschen mit hoher körperlicher Belastung, Übergewichtigen, Frauen im Klimakterium sowie nach Interventionen, bei denen Zellen zerstört wurden und wiederaufgebaut werden sollen.
Die Studienlage zu Collagen
Um die positiven Effekte von Collagen zu belegen, wurden vielerlei kontrollierte, klinische Studien durchgeführt. Von besonderer Bedeutung sind die Studien von Zdzieblik et al. (2015), Cermak et al. (2012) und Hays et al. (2009), welche sich mit der Verbesserung der Body Balance, der Körperzusammensetzung und der Muskelmasse beschäftigten. Im Ergebnis zeigen sie positive Resultate beim Muskelaufbau und bei der Abnahme von Fettmasse, unter anderem im Alter.
Moskowitz (2000), Bruyère (2012), Flechsenhar und Sebastianelli (2007) sowie Oesser et al. (2016) konnten eine Verbesserung bei Gelenksschmerzen, Gelenkverspannungen sowie auf das Knorpelgewebe feststellen. In anderen Studien führte die Gabe von Collagen zu positiven Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel [Moskowitz, 2000; Cúneo et al., 2010; Elam et al., 2015 und Kumar et al., 2015].
Asserin et al. (2015), Inoue et al. (2016) und Proksch et al. (2015) konnten eine Verbesserung der Hydratation der Haut, eine Abnahme der Faltenbildung, eine Verbesserung des Hautbildes und der Hautelastizität feststellen. Überdies kam es unter Schunck et al. (2015) zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der Cellulite bei normalgewichtigen Frauen.
Exkurs Aminosäuren
Traditionell werden Aminosäuren in essentielle und nichtessentielle unterteilt – also solche Aminosäuren, die über die Nahrung aufgenommen werden müssen und solche, die der Körper selbst synthetisieren kann. Aufgrund erweiterter Forschungsergebnisse über die Eigenschaften und den Metabolismus von Aminosäuren wurde eine dritte Gruppe hinzugefügt: die semi-essenziellen Aminosäuren. Zu dieser Gruppe gehören die Aminosäuren Arginin, Cystein, Glutamin, Glycin, Prolin und Tyrosin.
Unter „normalen“ Bedingungen kann der Körper semi-essentielle Aminosäuren selbst synthetisieren. Folgende beispielhaft genannte Lebensbedingungen haben jedoch zur Folge, dass die Synthese vermindert ist:
- Wachstumsphase
- Regeneration nach intensiver körperlicher Aktivität
- Verletzungen und Erkrankungen (Grippe!)
- Lebensphasen, in denen die Nährstoffaufnahme und der Stoffwechsel verlangsamt sind
- Während und nach Stressphasen
In diesen speziellen Phasen sollten die benötigten Aminosäuren zusätzlich über die Nahrung aufgenommen werden, um den Körper zu unterstützen [Hahn et al., 2006].
Unter den natürlichen Eiweißquellen weist Collagen ein Aminosäureprofil auf, das reich an den semi-essenziellen Aminosäuren Arginin und Glycin ist.